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L_VEPAR_DE - eine Verblendung

16+

Theaterstück von KOPIERWERK und KOM'MA-Theater

Unsere Produktion zur Loveparade wird zum Westwind-Festival, dem renommierten Theatertreffen für Junges Publikum in NRW eingeladen - und gehört damit zu „den zehn bemerkenswerten Produktionen“ des letzten Jahres. „L_VEPAR_DE – eine Verblendung“ entstand in Kooperation mit dem Theaterkollektiv „Kopierwerk“ unter der Leitung von René Linke. 

 

Eine erfolgreiche Liaison: Nach „Bartleby“ und „Shame shame but different“ ist dies schon die dritte preisgekrönte Zusammenarbeit. Durch akribische Recherche-Arbeit – so ist in der Urteilsbegründung der Jury zu lesen – zeige das Stück „wie 2010 der Traum der Stadt zum Trauma wird.“

 

Besonders hervorgehoben wurde die „überzeugend-homogene Schauspieltruppe“ mit Laura Brinkmann, Esther Butt, Leon Frisch, Moritz Rüge, Annika Schmidt und Laura Thomas. Die Arbeit hat sich durchgesetzt „trotz massiver Anfeindungen im Vorfeld“. Damit erinnert die Jury noch einmal an den bundesweiten Shitstorm und die vielen kontroversen Medienberichte, die allein die Ankündigung des Stückes im Herbst 2019 ausgelöst hatte. 

 

„L_VEPAR_DE – eine Verblendung“ will eben nicht die Katastrophe nachzeichnen, sondern beleuchtet, wie mit dem Wunsch nach einem lukrativen Großereignis Bedenken und kritische Einwände beiseite geschoben wurden. „Die Duisburger Inszenierung“, so die Jury, „ist ein Baustein in der Aufarbeitung der Katastrophe, der junge Menschen sensibilisieren kann, genauer hinzuschauen, wenn wieder einmal der Schein das Sein verdrängt.“ Hinterbliebene und auch Betroffene wurden bei der Erarbeitung des Stückes mit einbezogen – und waren begeistert vom Ergebnis: „Ich wurde von der größten Feindin zur totalen Unterstützerin“, Janine Marsollek, Loveparade-Geschädigte, nach der Premiere: „Ich hoffe, dass die richtigen Leute das Stück sehen, es trifft den Nagel auf den Kopf.“

 

Je nachdem, ob es Corona zulässt, soll das Festival im Mai im Comedia Theater Köln stattfinden. Und auch wir werden das Stück, sobald es möglich ist, wieder zeigen.

 

Wir sind sehr stolz auf die Kooperation mit dem Kopierwerk, wir sind stolz auf das tolle Ergebnis und freuen uns sehr über diesen Erfolg.

Pressemeldung – Festival WESTWIND 2021 im COMEDIA Theater

 

WESTWIND 2021 NRW Auswahl - Begründung der Auswahljury

Weitere Informationen zum 37. Theatertreffen für junges Publikum NRW vom 19.–25. August 2O21 unter www.westwind-festival.de

Eine Katastrophe ist nicht erzählbar, sonst wäre sie eine Tragödie. Eine Tragödie handelt von Individuen, von Schuld und Sühne. Sie hat einen Anfang, eine Mitte und ein Ende. Die Katastrophe auf der Loveparade in Duisburg am 24.07.2010 hat kein Ende. Der Prozess um den Tod von 21 Menschen wurde 2020 ohne Schuldspruch eingestellt. Kein Individuum konnte zur Verantwortung gezogen werden, die rechtliche

Schuld diffundierte zwischen verschiedenen Ämtern, Zuständigkeits­bereichen und beteiligten Einzelpersonen. Neben der rechtlichen Schuld konnte aber auch bei der Frage nach der Verantwortung

kein einziger der Zuständigen eine Stimme finden. So groß und prahlerisch die Worte vor der Veranstaltung entgegen der Warnungen tönten, so beschämend war das Schweigen und Rumdrucksen danach – von

der Pressekonferenz am Tag nach der Katastrophe bis heute.

Das Stück „L_VEPAR_DE – eine Verblendung“ erzählt von einer traumatisierten Stadt, von mühsam aufrecht erhaltenen Identitäten, die bei der Frage nach Verantwortung augenblicklich hinter Phrasen und Formeln Schutz suchen. Es erzählt von der vorherigen Atmosphäre des Drängelns und Ignorierens von Warnungen, aufgeheizt durch die Aussicht, mit der Technoparty endlich das Grau der Provinzstadt überwinden zu können. Und es erzählt von einer Schockstarre angesichts einer unerzählbaren Katastrophe.

Spieler: Laura Brinkmann, Esther Butt, Leon Frisch, Moritz Rüge, Annika Schmidt, Laura Thomas

Text und Regie: René Linke 

Regie-Assistenz: Luisa Schwab

Organisation: Renate Frisch, Sascha Bauer, Katrin Siedler

Technik: Clemens Hörlbacher

Bühne: Marcel Linke, Frank Boermann

Performance: Marcel Sparmann

Ton: Max Kotzmann

Visuals: Laura Brinkmann, Laura Thomas

Einsprecher: Jana Balzert, Angelo Enghausen-Micaela, Franziska Hammerschmidt, Matilda Heyer,

Sheila Krause, Thorsten Strunk, Finn Thieme

Pressestimmen

WAZ 05.09.2020

Rheinische Post 05.09.2020

WAZ 27.08.2020

Rheinische Post 27.08.2020

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